Spionage-Serien: „Deutschland 89“ liefert ein packendes Finale der Deutschland-Trilogie

Bereits seit 2015 verfolgen Spionage-Fans in der Serie “Deutschland” die Ereignisse um den DDR-Spion Martin Rauch. Nach den erfolgreichen ersten beiden Staffeln „Deutschland 83“ und „Deutschland 86“ läutet nun die finale dritte Staffel „Deutschland 89“ das Ende der Trilogie ein.

Diesmal liefert der reale Mauerfall im Jahr 1989 den historischen Hintergrund – mit einer fehlgeschlagenen und nicht ganz so realen Aktion des Agenten Rauch, welche die Ereignisse erst in Rollen bringt.

Fiktiver HVA-Agent Rauch in geheimer Mission

Die grundlegende Handlung der mittlerweile drei Staffeln der Deutschland-Serie dürfte vielen Lesern bekannt sein: Martin Rauch (gespielt von Jonas Nay) ist Agent der Auslandspionage des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS), genauer gesagt der Hauptverwaltung A (HVA).

Als verdeckter Spion mit dem Decknamen „Kollobri“ soll er in der Bundesrepublik Deutschland die Stellung von Raketen und die vermeintlichen Angriffspläne der NATO gegen die Sowjetunion aufdecken. In der zweiten Staffel kommt Agent Rauch in Afrika zum Einsatz.

Im Laufe der Serie vollzieht sich eine Wandlung Rauchs. Immer öfter hinterfragt er das vorgefertigte Feindbild und die Handlungen seiner Vorgesetzten.

Wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber in der letzten Staffel hat Martin Rauch tatsächlich erheblichen Anteil am Fall der Mauer. Eigentlich war es seine Aufgabe zu verhindern, dass die DDR-Regierung den durch die anhaltenden Proteste im Land eingeschlagenen Kurs liberaler Reformen fortsetzt, da diese eine direkte Bedrohung für den Machtapparat des MfS darstellten.

Durch die Weitergabe von bestimmten Informationen bringt er gegen seinen Willen den entscheidenden Stein ins Rollen, der am 9. November 1989 zur Öffnung der Mauer führt.

Spionage und der Fall der Mauer

Damit ist die Geschichte um Martin Rauch keinesfalls beendet: Die völlig neue Situation im Land zwingt die Akteure der Serie dazu, ihre bisherigen Lebensläufe neu auszurichten. Alle großen internationalen Geheimdienste versuchen von der unübersichtlichen Situation zu profitieren.

Einige hoffen, wichtige Spione anzuwerben, die nach Auflösung des MfS arbeitslos sind. Andere dagegen wollen unliebsame Mitwisser zum Schweigen bringen. Martin Rauch ist mitten drin im Chaos mit allen Gefahren, aber auch den zahllosen neuen Möglichkeiten.

Die in „Deutschland 89“ dargestellten Ereignisse sind von realen historischen Gegebenheiten lediglich inspiriert, sonst aber frei erfunden. Die Drehbuchautoren Jörg Winger und Steve Bailie hatten stets betont, dass historische Genauigkeit kein erklärtes Ziel der Serie ist.

Unterhaltsam ist die hervorragend besetzte Mischung aus Actionfilm, Drama und Groteske allemal. Es ist eine der wenigen deutschen Serien-Produktionen, die auch auf dem internationalen Markt bestehen kann.

Die acht Folgen von „Deutschland 89“ sind hierzulande ab 25. September 2020 bei Amazon Prime Video verfügbar. Und wer wissen möchte, wie es wirklich war, kommt einfach in Spionagemuseum!

Autor: Florian Schimikowski

Veröffentlicht am: 23.11.2020