Rückblick: Geheime Gimmicks – Mit YPS die Arbeitsmittel der Spione entdecken

Am 11. Januar 2017 fand im Deutschen Spionagemuseum die Präsentation des neuen Yps-Hefts Nr. 1218 in Kombination mit einem Vortrag von Yps-Autor und Physik-Experte Dr. Sven Sommer statt. Über die Veranstaltung berichtete der rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg) mit einem Beitrag im Magazin „zibb“. Der Beitrag kann bis zum 19. Januar 2017 in der rbb-Mediathek abgerufen werden.

Nachrichten Verschlüsseln mit Yps

Passend zur Titelgeschichte des neuen Heftes, die sich um die Welt der Agenten dreht, schilderte Dr. Sommer in seinem Vortrag anschaulich und unterhaltsam die Entstehung und Anwendung verschiedener Möglichkeiten, Nachrichten verschlüsselt zu übermitteln. Getreu der neuen Ausrichtung des Magazins „für die Kinder von damals und die Erwachsenen von heute“ startete Dr. Sommer mit etwas Yps-Nostalgie in den Abend und lieferte einige Zahlen zu den beliebtesten Gimmicks.

Neben Klassikern wie den Urzeitkrebsen fand sich dort auch ein Agentengimmick. Das Fingerabdruckpulver lag auf Platz 8 der am häufigsten wieder aufgelegten Beigaben. Fast unglaublich erschien die Geschichte, die Yps-Chefredakteur Christian Kallenberg ergänzte: So habe es ein anderes der beliebtesten Gimmicks, der Solar-Zeppelin, einmal geschafft, den Flugbetrieb am Hamburger Flughafen lahmzulegen. Dieses Ereignis hat in der Chefetage des Verlags für einige Diskussionen über zukünftige Gadgets sorgte.

Unterhaltsam ging es weiter, denn Dr. Sommer leitete den Schwerpunkt seines Vortrages mit einem Experiment ein, in welches das Publikum
miteinbezogen wurde. Eine große Runde „Stille Post“ durch die gut gefüllten Reihen im Auditorium sorgte für Lacher, nachdem aus dem Ausgangstext „Die Rose von Jericho“ am Ende der Flüsterkette „In der großen Region“ herauskam.

Zeitreise durch die Geschichte der Kryptografie

Eine erste Verbindung in die Welt der Steganographie und Kryptographie war damit hergestellt. Die folgende Zeitreise durch verschiedenste Verfahren, mit denen Nachrichten versteckt oder verschlüsselt werden konnten, war amüsant und lehrreich zugleich. Die vielseitigen Berichte reichten von Sklaven, denen man in der Antike die Haare geschoren hat, um die Nachrichten auf der Kopfhaut durch das nachwachsende Haar zu verbergen, bis hin zu den „Gaunerzinken“ – geheimen Nachrichten von Verbrechern, die auch heute noch Anwendung finden.

Miträtseln durfte das Publikum zum Einstieg in den Teilbereich der Kryptographie: Wer den Namen eines berühmten Agenten in der Schriftart Windings erraten konnte, erhielt eines der neuen Yps-Hefte als Belohnung. Auf dieses einfache Beispiel des Substitutionsverfahrens, bei dem die Buchstaben nach einem bestimmten Muster durch andere Zeichen ersetzt werden, folgten noch zahlreiche weitere spannende Geschichten zu Geheimcodes.

Das große Highlight kam zum Schluss: Physik- und Chemieexperte Dr. Sven Sommer und das Känguru Yps präsentierten einige Live-Experimente aus der Welt der Geheimtinten. Wie Rotkohl, Tonic Water und Toaster zu konspirativen Zwecken genutzt werden können, lässt sich für alle, die es nicht ins Deutsche Spionagemuseum geschafft haben, im Beitrag des rbb nachvollziehen.

Natürlich werden diverse Verfahren der Nachrichten-Verschlüsselung auch in der Ausstellung des Deutschen Spionagemuseums vorgestellt, sodass sich Interessierte auch hier ein Bild von diesem spannenden Teilbereich der Agentenwelt machen können.

Autor: Christoph Ewering

Veröffentlicht am: 17.01.2017