Zum Tag des offenen Denkmals öffnet die Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde in Erfurt am 11. September 2016 ihre Türen. In einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert können am kommenden Sonntag alle Bereiche des dortigen Archivs erkundet werden. Neben Ausstellungen und Archivrundgängen findet um 14 Uhr auch ein Vortrag zum Thema „Wie die Stasi Geruchskonserven herstellte“ statt.
Wer es jedoch am Sonntag nicht nach Erfurt schafft, ist herzlich in das Deutsche Spionagemuseum in Berlin eingeladen. Dort, in unmittelbarer Nähe zum Potsdamer Platz, kann ein originales Einmachglas der Staatssicherheit betrachtet werden, in dem ein Körpergeruch archiviert wurde. Dazu gibt es interessante Details zur Herstellung und Verwendung der sogenannten „olfaktorischen Fingerabdrücke“. Nach dem Prinzip des Fingerabdrucks sollte hier nur der individuelle Geruch von Menschen unter Verdacht zur Identifizierung eingesetzt werden.
Grundlage dieser Entwicklung war die Erkenntnis, dass die empfindliche Nase von Hunden zum Aufspüren bestimmter Objekte oder Personen genutzt werden konnte. Ab dem späten 19. Jahrhundert wurden die Tiere immer öfter zu solchen Einsätzen herangezogen. Das Sammeln von Körpergerüchen und die anschließende Identifizierung von Personen war indes eine spezielle Entwicklung der Stasi während des Kalten Krieges.
Autor:
Veröffentlicht am: 05.09.2016