Ratgeber: Wie erkenne ich Fake News?

Der gezielte Einsatz von Desinformation ist eine uralte Methode, um Meinungen zu beeinflussen und Gegnern zu schaden. Im digitalen Zeitalter sind es vor allem als Fake News gestreute Desinformationskampagnen, die diese Rolle erfüllen. Wir zeigen, wie man Fake News erkennt.

Den Code der Falschnachrichten knacken

In der Geheimdienstwelt haben Fake News eine lange Geschichte. Oft ist es schwer zu erkennen, ob es sich bei einer Meldung um eine echte Nachricht oder um Fake News handelt. Die Macher von Fake News nutzen ausgefeilte Methoden, um die Aufmerksamkeit von Lesern zu wecken und diese zu überzeugen, dass die dargestellten Informationen der Wahrheit entsprechen.

Allerdings zeigen sich in den meisten Fake News immer wieder ähnliche Muster und Vorgehensweisen. Wenn man sie kennt, lassen sich Falschnachrichten leichter enttarnen.

Faktencheck – Schritt 1: Gibt es manipulative Auffälligkeiten im Text oder Bild?

Vorsichtig sollte man bei Texten sein, die durch reißerische Überschriften und stark emotionalisierte Darstellungen auffallen. Regelmäßig werden dazu insbesondere Krisen wie die Corona-Pandemie genutzt. Finden sich die Inhalte der Überschrift im Text wieder? Ist der Text so formuliert, dass eine konkrete Absicht erkennbar ist, oder soll er sachlich informieren?

Wenn nur Meinungen und Stimmungen formuliert werden, ohne dass diese mit seriösen Fakten oder Zahlen unterfüttert sind, ist Vorsicht geboten. Auch dramatische Bilder sorgen dafür, dass Leser eine Meldung anklicken. Gibt es überhaupt einen engeren Zusammenhang zwischen Bild und Text?

Faktencheck – Schritt 2: Wer ist der Verfasser?

Bei journalistischen Artikeln lässt sich prüfen, ob der Autor Ahnung von dem Thema hat, über das er schreibt. Hat er bereits Artikel zu dem Thema veröffentlicht, oder arbeitet er für eine renommierte Institution? Auch bei Social Media Posts lohnt es sich oft, das Profil des Verfassers zu durchleuchten. Hat er viele Follower? Welche Interessen und Meinungen lassen sich in seinen Posts und seiner Timeline erkennen?

Verdächtig ist es generell, wenn kein klarer Verfasser oder kein Impressum zu finden ist. Für Social Media Posts werden oft gezielt Fake Accounts angelegt, die nur der Verbreitung manipulativer Texte dienen.

Faktencheck – Schritt 3: Lassen sich die Informationen bestätigen?

Taucht die Nachricht auch in anderen Medien oder im Internet auf? Wenn ja, sagen die Meldungen das Gleiche aus oder gibt es Zusatzinformationen, welche das Thema in anderem Licht beleuchten? Wenn weitere Medien die Nachricht nicht verbreiten, besteht Anlass, an der Richtigkeit der Information zu zweifeln. Zudem sollte man prüfen, ob es sich tatsächlich um eine aktuelle Meldung handelt oder ob die Inhalte veraltet sind.

Auch bildliche Darstellungen können Falschinformationen beinhalten. Mit einer online durchgeführten Bilder-Rückwärtssuche lässt sich herausfinden, ob ein Bild schon in anderen Zusammenhängen verwendet oder ob es verfälscht wurde.

Nach dem Faktencheck: Selbst entscheiden, sich nicht manipulieren lassen!

Falls es Zweifel an der Echtheit einer Nachricht gibt, sollte man diese besser nicht liken oder anders verbreiten. Wenn man auch nach erfolgter Recherche noch unsicher ist, lohnt sich ein Blick  auf professionelle journalistische Angebote, die gezielt nach Fake News suchen. Dazu gehören zum Beispiel das Recherchekollektiv Correctiv oder Websites wie mimikama.at oder hoaxmap.org.


Autor: Florian Schimikowski

Veröffentlicht am: 22.02.2024