Event date: 11.12.2025 19:00

Tod am Eisernen Vorhang

Ein internationales Forschungsprojekt

Durch wissenschaftliche Studien über Todesfälle an der innerdeutschen Grenze, an der Berliner Mauer, in der Ostsee und bei Fluchtversuchen über Ostblockstaaten sind bisher 915 Personen erfasst, die zwischen 1948 und 1989 am Eisernen Vorhang ihr Leben verloren haben. Nicht dazu zählt die Forschergruppe Hunderte von Todesfällen, wie zum Beispiel 161 Suizide von DDR-Grenzsoldaten oder 41 ungeklärte Todesfälle an den Grenzen ehemaliger Ostblockstaaten, die alle als »Verdachtsfälle« eingestuft wurden.

Die Gesamtzahl enthält neben deutschen Staatsbürgern auch die Todesfälle von sowjetischen Deserteuren und anderen Staatsangehörigen. Die Forschungsergebnisse zu den Todesfällen von DDR-Bürgern an den Grenzen von Ostblockstaaten beruhen auf einer internationalen Kooperation des Teams.

Doch nicht nur Flüchtlinge fielen dem Eisernen Vorhang zum Opfer – auch Bundesbürger wurden erschossen oder erlitten tödliche Stromschläge an Grenzzäunen. Das Forscherteam sichtete aus Archiven Mittel- und Osteuropas die Überlieferungen der Geheimdienste, Außenministerien und Grenztruppen zu den tödlichen Grenzzwischenfällen. Dadurch konnten viele ungeklärte Schicksale in einer länderübergreifenden Darstellung erstmals umfassend erforscht werden.

 

TEILNEHMER

Enrico Seewald, Politologe

Dr. Jan Kostka, Historiker

MODERATION

Prof. Dr. Helmut Müller-Enbergs, Politologe

 

Eintritt frei