Event date: 04.11.2025 19:00

Geheimdienstakten aus dem BND

Journalisten im Visier

2025 hat Reporter ohne Grenzen zusammen mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwerde gegen das Gesetz über den Bundesnachrichtendienst eingereicht. Ein zentraler Punkt: Informanten-Schutz zwischen Medienschaffenden und ihren Quellen.

Journalist und/oder Informant? Der aktuelle Fall um die Reporterlegende Peter Scholl-Latour offenbart die schwierige Lage. Scholl-Latour hat den Deutschen die Welt erklärt. Als Reporter war er in Krisenregionen unterwegs. Er reiste mit Ayatollah Khomeini in den Iran – für zwei Stunden war er Wächter der Verfassung der Islamischen Republik Iran. Mit seinen Einschätzungen zur Weltpolitik behielt er oft Recht. Doch dem Investigativjournalisten Florian Flade liegen Akten vor, die eine auffällige Nähe von Peter Scholl-Latour zum BND aufweisen. Die bislang geheimen Papiere belegen Scholl-Latour als Quelle für den BND. »Es war ein Geben und Nehmen von Informationen, von Erkenntnissen, von Eindrücken aus entsprechenden Regionen, die sowohl für Scholl-Latour als auch für den BND von Interesse waren«, sagt der BND heute.

Alles also ganz normal? Welche Rolle spielte Peter Scholl-Latour wirklich für den Geheimdienst? Florian Flade sagt: »Wir sind nun mal keine Hilfs-Sheriffs, weder für eine Staatsanwaltschaft noch für die Polizei noch für Geheimdienste.«

 

TEILNEHMER

Florian Flade, Journalist, Geheimdienstexperte

MODERATION

Prof. Dr. Helmut Müller-Enbergs, Politologe

 

Eintritt frei