Die National Security Agency (NSA) ist der größte Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten und gilt weltweit als führend in der elektronischen Aufklärung. Ihre Arbeit, oft im Verborgenen, prägt seit Jahrzehnten die globale Sicherheitsarchitektur. Von den Abhörstationen im Kalten Krieg bis zur massenhaften Internetüberwachung im 21. Jahrhundert – die NSA ist Symbol und Streitpunkt moderner Spionage zugleich.
Die NSA ist fest in die United States Intelligence Community, einem Zusammenschluss von 18 US-Nachrichtendiensten, eingebunden und untersteht direkt dem Verteidigungsministerium. Koordiniert wird sie zusätzlich vom Office of the Director of National Intelligence, dem Direktor der Intelligence Community.
Ihre Führungsstruktur ist außergewöhnlich, denn der Direktor der NSA ist zugleich Kommandant des United States Cyber Command (USCC) und Chef des Central Security Service (CSS), der die militärischen Nachrichtendienste bündelt. Diese Konstellation in einer Person macht die NSA zu einer Schaltzentrale für elektronische Aufklärung, Cyberkriegsführung und Militärspionage.
Lange wurde die Existenz der NSA geheim gehalten. Spitznamen der Behörde wie „No Such Agency“ oder „Never Say Anything“ spiegelten diesen Mythos wider. Heute ist die Behörde offiziell bekannt, doch ihre konkreten Operationen sind oft weiterhin hochgradig geheim.
Wappen der NSA
Das Hauptquartier, auch „Crypto City“ genannt, liegt in Fort Meade, Maryland. Dort gibt es neben Arbeits- und Schulungseinrichtungen auch Freizeitangebote für die Mitarbeiter. In Deutschland unterhält die NSA für offizielle Aufgaben eine Niederlassung in den Patch Barracks, einem Truppenstützpunkt der United States Army in Stuttgart-Vaihingen.
Die NSA ist vor allem für die globale Überwachung, Entschlüsselung und Auswertung elektronischer Kommunikation zuständig. Zu ihren zentralen Arbeitsfeldern gehören unter anderem:
Die internen Strukturen umfassen mehrere Hauptabteilungen, darunter:
Die Wurzeln der NSA reichen in die Endphase des Zweiten Weltkriegs zurück, als die USA gemeinsam mit den Briten im Rahmen des Target Intelligence Committee (TICOM) gezielt deutsche Verschlüsselungstechnik und Fachpersonal sicherstellten. 1945 entstand die Vorgängerinstitution Army Security Agency (ASA), die 1949 in Armed Forces Security Agency (AFSA) umbenannt wurde. 1952 erfolgte die offizielle Gründung der National Security Agency durch US-Präsident Truman.
Während des Kalten Kriegs wandelte sich die NSA zu einem der einflussreichsten Nachrichtendienste der USA. Diese Ära begründete den bis heute legendären Ruf der NSA als führende Macht im Bereich Signals Intelligence. Der Geheimdienst etablierte ein weltweites Netz an technischen Abhörposten weltweit – darunter die Field Station Berlin auf dem Teufelsberg. Ergänzt wurden diese Horchposten durch Satellitenaufklärung, der Start des ersten US-Spionagesatelliten GRAB erfolgte 1960.
Auf Basis der UKUSA-Allianz kam es zuerst zu einer engen Zusammenarbeit der NSA mit dem britischen GCHQ. Schließlich entstand unter Einbeziehung der Geheimdienste Australiens, Neuseeland und Kanadas das globale SIGINT-Netzwerk der „Five Eyes”. Dies bildete die Grundlage für das heutige weltweit agierende Echelon-Spionagenetzwerk, einem der größten bekannten Überwachungsnetze der Geschichte.
Öffentliche Aufmerksamkeit erhielt die NSA vor allem durch Fehlschläge wie die U-2-Affäre im Jahr 1960, als Francis Gary Powers mit einem U2-Spionageflugzeug über der Sowjetunion abgeschossen wurde. Auch rechtlich fragwürdige Überwachungsprogramme wie die Operation Minaret (1967–1973) oder das Project Shamrock (1945–1975) sorgten bei ihrer Aufdeckung für Aufsehen.
NSA-Hauptquartier in Fort Maude, 2006
Nach dem Ende des Kalten Kriegs schloss die NSA viele ihrer globalen Horchposten und reduzierte Spionagesatelliten. Der Fokus verschob sich auf neue Themenfelder, insbesondere Wirtschaftsspionage und Cyberaufklärung.
Die NSA ist in zahlreiche geheime und teils umstrittene Projekte verwickelt. Dazu zählt zum Beispiel der Special Collection Service (SCS), eine gemeinsame Einheit mit der CIA für verdeckte Abhörtechnik, die auch von Botschaften aus agiert. Die Operationen der Einheit richteten sich unter anderem gegen deutsche Spitzenpolitiker, so wurde beispielsweise das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel abgehört. Details zu derartigen Aktionen kamen 2013 durch die Snowden-Enthüllungen ans Licht. Die Offenlegung der globalen und oft verdachtsunabhängigen Überwachung löste weltweite Debatten über Datenschutz aus.
Im Mai 2017 legte der globale Cyberangriff WannaCry Hunderttausende von Computern weltweit lahm. Die Angreifer nutzten eine Sicherheitslücke in älteren Windows-Betriebssystemen aus, um Daten zu verschlüsseln und ein Lösegeld zu fordern. Die als „EternalBlue“ bekannte Sicherheitslücke wurde ursprünglich von der NSA entwickelt, um ihrerseits auf Netzwerke zugreifen zu können.
Die NSA ist seit Gründung der Bundesrepublik mit technischer Aufklärung präsent. Bedeutende Standorte waren und sind:
Die NSA ist das zentrale Nervensystem der US-Signals Intelligence. Gegründet im Kalten Krieg, entwickelte sie sich zum globalen Überwachungsakteur – technologisch führend, politisch umstritten. Ihre Arbeit reicht von der Abhörstation auf dem Teufelsberg über Spionagesatelliten bis zur flächendeckenden Internetüberwachung. Für Befürworter ist sie ein unverzichtbares Werkzeug der nationalen Sicherheit, für Kritiker eine Gefahr für Privatsphäre und Freiheit.
Die NSA ist der größte Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten und spezialisiert auf weltweite elektronische Aufklärung und Entschlüsselung.
Die Abkürzung NSA steht für National Security Agency (deutsch: Nationale Sicherheitsbehörde).
Die Hauptaufgabe der NSA ist das Abfangen, Entschlüsseln und Analysieren von Kommunikation sowie die Unterstützung militärischer und nachrichtendienstlicher Operationen.
Auf dem Wappen der NSA ist ein Weißkopfseeadler zu sehen – das Wappentier der USA.